„Wer kauft überhaupt unsere Artikel?“
Das ist die zentrale Frage beim Prüfen einer Kollektionsstruktur. Und deshalb stellt sie sich auch jeder, der eine Modekollektion zu planen hat.
Vor der Einführung eines Produktsortiments oder einer Kollektion schon zu wissen, welche Artikel gut und welche schlecht laufen werden, bringt einen erheblichen Vorteil für die Absatz- und Bedarfsplanung in der Textilbranche. Der Premium-Schuhhersteller Lloyd (Sulingen) nutzt diesen Vorteil durch Einsatz der mehrfach international ausgezeichneten Software TIA A3.
Seit 10 Jahren vertraut das Unternehmen auf TIA A3 Lösungen und konnte in dieser Zeit die Lieferbereitschaft von 45 auf bis zu 90 Prozent steigern, die Lagerbestände senken und Kundenbeziehungen festigen. Wie relevant die softwaregestützte Absatz- und Bedarfsplanung bei LLOYD ist, verdeutlicht Ulrich Focke, Leiter der Absatzplanung: „Rund 5.750 Paar Schuhe durchlaufen täglich die Produktion, das sind 1,5 Millionen Paar Schuhe im Jahr, die in 57 Länder auf allen Kontinenten exportiert werden. Diese Produktion verteilt sich unter anderem auf zwei aktuelle Kollektionen im Jahr. 350 Modelle befinden sich pro Saison auf dem Markt, das bedeutet 2.000 Artikel- und Farbvarianten. Um hier keine überbordenden Lagerbestände zu produzieren, ist eine möglichst genaue Absatzplanung und -prognose für uns unentbehrlich geworden“, so Focke.
Die Anforderungen an eine entsprechende Softwarelösung waren zu hundert Prozent praxisorientiert. So suchte LLOYD vor allem ein Steuerungselement für die Verkaufsplanung mit dem eine einfache und schnelle Paarzahlbestimmung sowie sofortiges Reagieren auf Markttrends möglich sind. Weitere Wettbewerbsvorteile, die sich in der täglichen Anwendung des Schuhherstellers bestätigt haben sind eine schnellere Entscheidungsfindung bei der Kollektionsgestaltung, der Wegfall vieler manueller Tätigkeiten und präzises Verteilen auf Artikelebene. Außerdem habe man den Fertigungsprozess neu ausrichten können. „Wir haben in den vergangenen Jahren die individuelle Kundenfertigung zugunsten der Lagerfertigung von 65 auf 15 Prozent senken können“, sagt Focke. „Durch die verstärkte Lagerfertigung neuer Modelle liefern wir nun in kompletten Sortimenten, profitieren von schneller Nachbestellmöglichkeit aktueller modischer Ware und können schnell auf Trends im Handel reagieren.“ Bis zum Einsatz der speziell für die Textilbranche entwickelten Software TIA A3 fashion hat Lloyd die Planung via Pilotkundenpanel und mit Hilfe von Verkaufsinformationen aus über 500 Verkaufsstellen vorgenommen. Ein vergleichsweise unsicheres und in der Prognose ungenaues Näherungsverfahren, das mit der derzeit verwendeten Trendrechnung kaum vergleichbar ist. „Wir haben heute vier Hochrechnungstage pro Saison und bereits mit der ersten Hochrechnung, die zwei Wochen nach Verkaufsstart durchgeführt wird, haben wir eine Trefferquote von ca. 85%.“ Ein Plus der auf die Textilbranche ausgerichteten Software: sie unterstützt die Planung auch für besonders kurzlebige Produkte.