Software-as-a-Service (SaaS)

Die Abkürzung SaaS steht für Software-as-a-Service und bezeichnet ein Vertriebsmodell, bei dem ein Cloud-Anbieter Anwendungen hostet und sie einem Endnutzer via Browser zur Verfügung stellt.

Definition: Was bedeutet SaaS?

SaaS ist eine Möglichkeit, Anwendungen über das Internet als Dienstleistung bereitzustellen. Damit entfällt die Installation von Software sowie eine komplexe Software- und Hardware-Verwaltung, weil der Zugriff über den Browser geschieht. Andere Bezeichnungen für diese Anwendung lauten: webbasierte Software, On-Demand-Software oder gehostete Software.

SaaS-Lösungen werden grundsätzlich auf den Servern des jeweiligen SaaS-Anbieters ausgeführt. Dieser verwaltet den Zugriff und ist daher auch für Sicherheit, Verfügbarkeit und Leistung verantwortlich. Die Nutzung von SaaS läuft häufig auf Abonnementbasis, der Servicenehmer zahlt ein regelmäßiges Nutzungsentgelt. Zu den Nutzern gehören sowohl IT-Fachleute und Unternehmen als auch Geschäfts- und Privatleute. Die Produkte reichen von persönlicher Unterhaltung, wie zum Beispiel Netflix, bis hin zu fortgeschrittenen IT-Tools.

Kurz gesagt ist SaaS also ein Software-Lizenzierungs- und Bereitstellungsmodell, bei dem die Software...

  • auf Abonnementbasis lizenziert wird (meist monatlich oder jährlich),
  • zentral in einer Cloud gehostet wird,
  • über einen Internetbrowser aufgerufen wird.

Entstehung von SaaS

In den 90er Jahren entstanden sogenannte Anwendungsdienstleister (Application Service Providers, ASP), bei denen jedoch noch die Software auf den Computern installiert werden musste. Daraus entwickelte sich Anfang der 2000er der Ansatz von SaaS, bei der die Software ohne Installation via Cloud über das Internet bereitgestellt wird. 

SaaS vs. IaaS vs. PaaS

SaaS ist eine der drei Hauptkategorien des Cloud Computing, neben Infrastructure as a Service (IaaS) und Platform as a Service (PaaS). Alle drei Modelle beinhalten Cloud-Anbieter, die ihre eigenen gehosteten Rechenzentrumsressourcen über das Internet an Kunden liefern. Unterschieden werden die Modelle in der Vollständigkeit.

  • SaaS-Produkte sind vollständige und vollständig verwaltete Anwendungen. Der Kunde muss keine Software herunterladen, keine bestehenden IT-Infrastrukturen verwalten und der Anbieter übernimmt zudem Wartung, Upgrades und Support.
  • Bei IaaS werden Rechenzentren und Computerressourcen an Cloud-Anbieter ausgelagert. IaaS-Anbieter hosten z.B. Server, Speicher und Netzwerkhardware, die Kunden verwalten aber ihre Datennutzung, Anwendung und Betriebssysteme.
  • PaaS liefert eine Entwicklungsplattform und andere Tools, die im Rechenzentrum des Anbieters gehostet werden. Diese Cloud-Plattformdienste stellt Entwicklern ein Framework zur Verfügung, auf dem sie aufbauen und mit dem sie maßgeschneiderte Anwendungen erstellen können. 

 

Wie funktioniert das SaaS-Modell?

Software-as-a-Service funktioniert als Cloud-Bereitstellungsmodell. Dementsprechend hostet ein Softwareanbieter die Anwendung und die zugehörigen Daten auf seinen eigenen Servern, Datenbanken und Netzwerken. Es gibt auch die Möglichkeit eines unabhängigen Softwareanbieters, der einen externen IT-Dienstleister mit dem Hosting der Anwendung im Rechenzentrum des Anbieters beauftragt. In der Regel erfolgt der Zugriff auf SaaS-Anwendungen über einen Browser, wodurch die Anwendung auf jedem Gerät mit Netzverbindung möglich ist. Dazu loggen sich die User mit ihren Anmeldedaten in ihrem individuellen Account ein. Die anfallenden Kosten werden je nach Preismodell monatlich oder jährlich abgerechnet. Für Wartung und Aktualisierung der Software ist der Anbieter verantwortlich.

Beispiele für SaaS-Anwendungen

SaaS gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Bereichen und hat sich zu einer gängigen Methode für die Bereitstellung vieler Geschäftsanwendungen entwickelt. Einige Beispiele für die Anwendung der Software sind zum Beispiel:

  • Projektmanagement
  • Content-Management-System
  • Finanzbuchhaltung
  • Business-Bereich
  • Personalplanung
  • Büro und Kommunikation
  • Unternehmensressourcenmanagement

Vorteile einer SaaS-Lösung

Gerade Unternehmen profitieren häufig von SaaS-Anwendungen. Das Modell hat viele Vorteile gegenüber installierter Software und immer mehr Unternehmen wechseln ins Cloud Computing, um von den Vorteilen zu profitieren.

Vorteile im Überblick

  • Geringe Kosten: Im Vergleich zu Hardware und Software-Lizenzen fallen weniger Kosten an, denn Installation und aufwendige Implementierung sowie große Erstinvestitionen entfallen. Auch die Wartungskosten sind geringer, da der SaaS-Anbieter Eigentümer und Verantwortlicher ist.
  • Schnelle Inbetriebnahme: Nach der Anmeldung im Browser kann direkt mit dem Programm gearbeitet werden, da die Software bereits installiert und konfiguriert ist. Probleme, die bei einer herkömmlichen Software-Installation entstehen können, treten erst gar nicht auf.
  • Wenig bis kein IT-Aufwand: Das Hosting liegt beim Service-Provider, d.h. die IT im Unternehmen muss sich um keine Installation, Lizenzen oder Updates kümmern.
  • Einfache Nutzung und Verfügbarkeit: Durch die webbasiere Nutzung ist die Software nicht an einen bestimmten Arbeitsplatz gebunden, sondern kann standortübergreifend genutzt werden. 
  • Hohe Sicherheit: Durch die zentrale Speicherung auf Cloud-Servern gehen keine Daten verloren. Zudem hat die Sicherheit der Anwendung auch für die Anbieter höchste Priorität.
  • Skalierbarkeit und Integration: Die Cloud-Umgebungen sind skalierbar, es müssen keine weiteren Server oder Software-Programme gekauft werden. Die SaaS-Nutzung kann jederzeit flexibel nach oben und unten skaliert werden. 
  • Neue Versionen und Upgrades: Die Lösung wird durch den Provider aktualisiert und verfügbar gemacht. Die Kosten dafür sind geringer als bei traditionellen Modellen, bei dem häufig Upgrade-Pakete oder entsprechende IT-Dienstleistungen gekauft werden müssen.

 

Nachteile einer SaaS-Lösung

Neben den zahlreichen Vorteilen birgt SaaS auch einige Nachteile bzw. potenzielle Risiken und Herausforderungen. Unternehmen müssen sich auf den externen Anbieter verlassen und geben teilweise die Kontrolle ab.

Nachteile im Überblick

  • Wenig Kontrolle: Probleme treten zum Beispiel auf, wenn der Provider Serviceunterbrechungen erleidet oder Sicherheitslücken auftreten. Die Kontrolle liegt bei einer dritten Partei und das Unternehmen hat wenig Einfluss.
  • Sicherheitsbedenken: Durch die Abtretung der Daten auf die Betreiberseite gehen Unternehmen ein gewissen Risiko ein. Hackerangriffe oder Datenlecks können jederzeit auftreten.
  • Stabiles Internet und Konnektivität: Als Cloud-Lösung sind Unternehmen auf schnelles und stabiles Internet angewiesen, um erfolgreiche und konstant mit SaaS arbeiten zu können. Kommt es auf Anbieterseite zu einer Downtime, kann für einen gewissen Zeitraum nicht mehr mit der Software gearbeitet werden.
  • Kompatibilität: Die Performance von Webtools hängt teilweise von den genutzten Browsern und Betriebssystemen ab.