Losgrößen

Die Losgröße gibt die Menge aller Teile oder Produkte an, die hintereinander ohne Unterbrechung der Maschinen produziert werden.

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Definition: Was sind Losgrößen? 

Unter dem Begriff Losgröße versteht man die Menge an Teilen oder Produkten, die ohne Unterbrechung der Maschinen in der Produktion beschaffen oder hergestellt werden. Es ist von Vorteil, große Lose herzustellen, da jeder Stopp der Maschinen in der Fertigung Rüstkosten und -zeiten verursacht. In der Zeit, in der die Produktionsmaschinen nicht arbeiten, geht wertvolle Produktionszeit verloren. Mit der Bestimmung der sogenannten optimalen Losgröße kann dieses Problem eingedämmt werden. Die Bezeichnung „optimal“ bedeutet in dem Kontext also, bei möglichst wenig Umrüstungen der Maschinen das Los möglichst hochzuhalten, ohne das Lager mit einer hohen Menge an eingelagerten Produkten und somit durch Lagerkosten zu belasten.

Was versteht man unter einer optimalen Losgröße?

Produziert ein Unternehmen kleine Losgrößen, sind die Lagerhaltungskosten relativ gering, da keine großen Mengen an (Roh-)Waren gelagert werden müssen. Die Maschinen der Produktion müssen hingegen oft gestoppt werden und es kommt bei dieser Variante zu hohen Rüstkosten. Produziert ein Unternehmen große Losgrößen, steigen die Lagerhaltungskosten aufgrund der größeren eingelagerten Menge, dafür sinken hier im Gegenzug die Rüstkosten. Um eine möglichst optimale Losgröße herauszufinden, eignet sich die sogenannte Losgrößenplanung. Die optimale Losgröße ist bei Unternehmen von großer Bedeutung, da sie die optimale Bestellmenge oder auch Herstellung bei maximaler Auslastung der Kapazität, der optimalen Durchlaufzeit bei gleichzeitig minimalen Produktionskosten, ermittelt.

Wie lässt sich die optimale Losgröße berechnen?

Die optimale Losgröße wird meist mit der sogenannten Andler-Formel berechnet. Diese Formel wurde nach dem deutschen Ingenieur Kurt Andler benannt und bedient folgende Faktoren: 

Optimale Losgröße= √ aus ((200 x Jahresbedarf x Rüstkosten pro Los) : (Herstellungskosten pro Stück x Lagerhaltungskostensatz in %)

Um die optimale Losgröße richtig berechnen zu können, sind jedoch auch einige andere Faktoren wichtig, auf die Rücksicht genommen werden sollte:

  • Ermittlung der Lagerkosten: Wie hoch oder niedrig ein Lagerbestand ist, hängt von der Produktionsmenge und dem Verbrauch ab. Mit folgender Formel lassen sich Lagerhaltungskosten berechnen:

Lager= 1: 2 x t x (xt - yt) x Kl

Hierzu fallen auch die Kosten der Lagerung an, die in Lagerkosten pro Einheit abgebildet werden. Darunter fallen Faktoren wie zum Beispiel: Miete der Lagerräume, Heizkosten, Kosten für den Unterhalt und die Instandhaltung etc. Auch Abschreibungen für Lagereinrichtungen und Kosten für die Lagerbestände sollten beachtet werden. Die optimale Losgröße kann zudem auch als optimale Bestellmenge berechnet werden. 

Ebenso kann bei der Berechnung auch zwischen der Eigenanfertigung und Fremdanfertigung unterschieden werden. 

Berechnung bei Eigenanfertigung: Sobald Unternehmen die optimale Losgröße herausgefunden haben, müssen sie ermitteln, wie oft die Produktion stattfinden muss. Um dies berechnen zu können, muss die optimale Losgröße durch die Bedarfsrate geteilt werden. 

Berechnung bei Fremdanfertigung: Produziert ein Unternehmen seine Güter nicht selbst, sondern kauft sie extern, lässt sich dies auch anhand einer Formel berechnen. 

Wie lässt sich die optimale Bestellmenge berechnen?

Die Formel für die optimale Bestellmenge lautet: q = t x d Der Parameter q steht hier für die Losgröße, der optimale Bestellzyklus ist der Parameter t. Die optimale Bestellmange kann zudem ebenfalls mit der Andeler-Formel berechnet werden. Hieraus ergibt sich die Anzahl der zu bestellende Menge. Um nun den optimalen Bestellzyklus herauszufinden, wird die optimale Bestellmenge durch die Bedarfsrate geteilt.

Was ist die Losgröße 1?

Der Begriff Losgröße 1 ist ein in der Industrie 4.0 immer häufigerer auftauchender Begriff, der Sonderanfertigungen durch Unternehmen, die sonst Serienproduktion betreiben, beschreibt. Dies geschieht meist auf Wünsche von Kunden, die den Wusch nach individueller Gestaltung und Design gerne wahrnehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Automobilindustrie, in der selbst zusammengestellte Autos einfach vom Kunden bestellt werden können. Möchte ein Unternehmen spezialisierte Produkte unter den gleichen Voraussetzungen produzieren wie Massenprodukte, ist eine flexible Produktion notwendig. Künstliche Intelligenz ist in diesem Kontext ein wichtiger Faktor.