Hohe Energie- und Treibstoffpreise, Rohstoffknappheit und unsichere Lieferketten: Die Lage in der Lebensmittellogistik bleibt angespannt. Das spürt auch der deutsche Bio-Lebensmittelhändler Alnatura. Wie das Unternehmen, das bereits seit vielen Jahren auf die Bestandsmanagement-Software REMIRA LOGOMATE setzt, mit den Herausforderungen umgeht, erklärt Fabian Meyer, Leiter für Logistik & Supply Chain Management bei Alnatura.
Angefeuert durch die Corona-Pandemie und den anhaltenden Krieg in der Ukraine steht die Lebensmittelbranche weiterhin unter Druck. Das Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden bleibt teilweise schwer vorhersehbar. Zudem sind viele Dienstleistungen und Rohstoffe knapper und damit teurer geworden. Liefertermine werden häufiger nicht eingehalten als vor Beginn der Krisen. Die steigenden Kosten führen außerdem zu einem enormen Spannungsfeld zwischen Qualität und Warenverfügbarkeit. Diese Herausforderungen erschweren Unternehmen wie Alnatura die Planung der täglichen Produktions- und Lieferlogistik. Der deutsche Bio-Lebensmittelhändler stellt sich daher die Frage, wie die Prozesse noch effizienter gestaltet werden können, um die Kunden am Point-of-Sale zufrieden zu stellen.
Auch unter den veränderten Bedingungen sollen die Kundinnen und Kunden jederzeit die gewünschten Produkte kaufen können. „Idee und Bestreben von Alnatura ist es, beste Bio-Qualität zu günstigen Preisen anzubieten. Dass wir uns damit täglich in einem Spannungsfeld bewegen, kommt uns in dieser schwierigen Situation zugute. Wir sind geübt darin, mit Herausforderungen umzugehen und kreative Lösungen zu finden“, erklärt Fabian Meyer. Einen Vorteil bei diesem Drahtseilakt verschafft sich Alnatura mit der Bestandsmanagement-Software LOGOMATE des Anbieters REMIRA, die bereits seit vielen Jahren im Unternehmen zum Einsatz kommt. Sie wird unter anderem für die Belieferung der über 150 Filialen sowie für die Disposition der Artikel im Verteilzentrum eingesetzt und ist gerade in Krisenzeiten eine wertvolle Unterstützung bei der Bestandsoptimierung und Bedarfsplanung.
„Die beste Prognose ist nutzlos, wenn sich die Beteiligten nicht auch darüber austauschen. Für uns ist eine gemeinsame und partnerschaftliche Planung daher mindestens genauso wichtig wie die Prognose selbst. Wenn die Planung mit allen Partnern gemeinsam erfolgt, können wir wesentlich besser auf mögliche Veränderungen reagieren und den Fokus auf die Lösungssuche legen. Unter anderem aus diesem Grund haben wir unseren S&OP-Prozess deutlich intensiviert."
Da die Bedarfe auch nach der Pandemie schwer zu prognostizieren sind, liegen die Sicherheitsbestände und Reichweiten immer noch auf einem höheren Niveau als vor Corona. Bei Lebensmitteln können die Vorräte jedoch nicht einfach pauschal über alle Warengruppen erhöht werden. Vielmehr wird gezielt und situativ immer wieder neu bewertet, bei welchen Artikeln eine Erhöhung sinnvoll ist. „Die eigene Logistik bzw. die eigenen Lager sind begrenzt und gerade deshalb ist eine enge Abstimmung und ein Austausch mit den Herstellerpartnern über mögliche Bestände notwendig“, erklärt Meyer. „Nur so können Kapazitäten vorausschauend geplant, Rohstoffe entsprechend beschafft und Prozesse aufeinander abgestimmt werden. Entlang der Supply Chain sollten Partner, Prozesse und Bestände so gut verzahnt sein, dass eine größtmögliche Sicherheit im Umgang mit Herausforderungen oder unerwarteten Ereignissen erreicht wird.“
Lieferanten sind ein wichtiger Faktor in der Supply Chain. Ein eingespielter Prozess minimiert Risiken und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit – trotz hohem Preis- und Kostendruck. Kontinuität und eine langfristige Zusammenarbeit mit den Partnern sind dabei wichtige Erfolgsfaktoren, ist Fabian Meyer überzeugt. Alnatura arbeitet deshalb seit vielen Jahren mit denselben Herstellerpartnern und Lieferanten zusammen. Dabei geht es auch um eine gemeinsame Weiterentwicklung mit dem Ziel, die Warenverfügbarkeit zu sichern und damit die Wünsche der Kundinnen und Kunden zu erfüllen. Fabian Meyer ergänzt: „Es ist wichtig, einen gemeinsamen Plan zu erstellen und sich daran auszurichten. Bei Änderungen im Marktgeschehen muss dann situativ bewertet werden, welche Vorgehensweise gerade die beste ist.“
Mit welchen neuen Herausforderungen die Ernährungsindustrie künftig konfrontiert wird, ist unmöglich vorherzusehen. Auch Fabian Meyer wagt dazu keine Prognose: "Wir sollten die Dinge nehmen, wie sie kommen, uns hauptsächlich auf heute und morgen konzentrieren und offen sein für kreative oder ungewöhnliche Lösungen.“
Gemeinsam und lösungsorientiert handeln, flexibel und agil bleiben – das ist der Ansatz von Alnatura. Dabei gilt es, weiter eng mit den Partnern zusammen zu arbeiten und gleichzeitig den Einsatz spezieller Software voranzutreiben und zu optimieren. Das gesamte Unternehmen muss durch die richtigen Strukturen und Softwaretools so resilient aufgestellt sein, dass es schnell auf neue Gegebenheiten reagieren kann. Mit der Unterstützung von LOGOMATE gelingt dies Alnatura auch in schwierigen Zeiten.
Fotos: Lars Gruber