Aktionsplanung für Black Friday: Tipps für Supply Chain Manager und Disponenten
Wenn es darum geht, die kaputte Spülmaschine zu ersetzen oder das Wohnzimmer mit modernen Möbeln auszustatten, besuchen viele sofort die Internetseite ihres Vertrauens, um nach günstigen Angeboten zu suchen. Ganz besonders lohnt sich das am Black Friday, wenn zahlreiche Händler und Online-Shops ein regelrechtes Schnäppchen-Feuerwerk zünden. Der Black Friday kommt ursprünglich aus den USA und soll den Anfang des Weihnachtsgeschäfts einläuten. Seit einigen Jahren ist er auch in Europa verbreitet und besonders im Internet gibt es an diesem letzten Freitag im November sowie am darauffolgenden „Cyber-Monday“ zahlreiche Angebote. Daher ist es kein Wunder, dass an diesem Tag viele Geschäfte den höchsten Umsatz des Jahres generieren.
Gleichzeitig mit den vielen Kunden bringen Aktionstage wie der Black Friday jedoch auch riesige Herausforderungen für die Supply Chain mit sich. Umso wichtiger ist für (Online-)Händler und Filialen im Vorfeld eine präzise Aktionsplanung. Ansonsten können Events oder andere spezielle Rabattaktionen für Unternehmen sogar zum Risiko werden.
Aktionsplanung ist wichtig für den Unternehmenserfolg
Aktionen sind ein zentrales Mittel zur Verkaufsförderung. In der Regel werden Artikel dabei zu spürbar günstigeren Preisen angeboten – mit der Folge, dass im Aktionszeitraum die Verkaufsmengen oft deutlich höher ausfallen als in normalen Zeiten. Vorausgesetzt, es ist genügend Ware vorhanden: Es gibt nämlich kaum Schlimmeres, als ein erstklassiges Angebot, das bereits deutlich vor Ende der Angebotszeit ausverkauft ist. Out-of-Stock-Situationen hinterlassen bei Kunden ein negatives Gefühl – insbesondere im E-Commerce ziehen Besucher schnell zum nächsten Online-Shop weiter. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Filialen nicht ausreichend mit Ware bestückt sind. Dann sind Kunden vor Ort verärgert und der Filialleiter muss sich für den entgangenen Umsatz rechtfertigen. Daher ist es vor allem im Vorfeld von Aktionen eine komplexe Aufgabe, den Warenbestand richtig zu koordinieren. Doch wie lässt sich diese besser meistern?
Software hilft bei der Aktionsplanung
Grundsätzlich gilt es zunächst einmal, sowohl Über- als auch Fehlbestände zu verhindern. Dazu müssen Disponenten den benötigten Bedarf so präzise wie möglich vorhersagen. Es geht in Abstimmung mit dem Produktmanagement darum, die erwarteten Bedarfsmengen zusätzlich zur normalen Planung bereits frühzeitig zu ordern. Idealerweise wird der Disponent im Tagesgeschäft ohnehin von einer Bestandsmanagementsoftware unterstützt. Diese kann sich auch im Vorfeld von globalen oder standortspezifischen Aktionen als zuverlässige Hilfe erweisen.
In der Regel empfiehlt sich für eine erfolgreiche Aktionsplanung ein Vorgehen in vier Schritten:
Schritt 1: Historische Daten erfassen
Zunächst müssen die historischen Daten bereits durchgeführter Aktionen aufgearbeitet werden. Diese bilden in der Regel die Basis für künftige Kampagnen.
Schritt 2: Daten ähnlicher Aktionen bündeln
Im nächsten Schritt sollten Daten ähnlicher Aktionen gebündelt werden, um sie im Anschluss für die Planung der kommenden Aktion nutzen zu können. Dafür empfiehlt es sich, folgende Faktoren mit einzubeziehen:
- Aktionsmedium
- Platzierung
- Rabattklasse
- Standort
- Gruppierung
- Preisklasse
Schritt 3: Die Ergebnisse künftigen Aktionen zuweisen
Die vorher festgelegten Kriterien werden im dritten Schritt für die Planung künftiger Aktionen genutzt. Das Bestandsmanagementsystem übernimmt die Bestandsplanung und die Disposition.
Schritt 4: Die geplante Aktion durchführen
Los geht’s: Die Aktion ist rechtzeitig geplant, ausreichend Ware vorhanden und die Kampagne kann starten. Um anschließend die Disposition im Tagesgeschäft nicht zu verfälschen, ist es wichtig, die georderten Aktionsmengen auch wieder ordentlich vom Normalbedarf zu trennen. Auch hier hilft eine Bestandsmanagementsoftware.
Was, wenn keine historischen Daten vorliegen?
Historische Daten vereinfachen die Aktionsplanung. Doch auch wenn diese nicht vorliegen, lassen sich Aktionen wirtschaftlich und erfolgreich durchführen. Möglich ist beispielsweise eine Prognose auf Basis der Abverkaufszahlen innerhalb eines kurzen Zeitfensters direkt nach dem Verkaufsstart. Dies kann jedoch angesichts von häufig recht langen Bestell- und Lieferzeiten insbesondere bei kurzfristigen Aktionen zu knapp sein. Eine gute Alternative dazu sind vor allem Forecasts auf Basis von Expertenbefragungen. Damit lassen sich der Kundenbedarf und die daraus resultierende Nachfrage prognostizieren. Die dabei entstehende Zahlengrundlage kann dann als zusätzlicher Faktor bei der Absatzplanung berücksichtigt werden. Zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Expertenbefragung empfiehlt es sich, cloudbasierte Tools wie REMIRA PRESET zur Bewertung einzusetzen.
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