Ship-from-Store bezeichnet eine Omnichannel-Lösung, bei der die Filiale in den Distributionsprozess eingebunden wird und Online-Bestellungen direkt aus dem stationären Geschäft aus versendet werden.
Ship-from-Store (SfS) wird übersetzt mit "Bestellung ab/vom Geschäft" und beschreibt ein Konzept, in dem die Filiale letztlich wie ein Versandlager funktioniert. Onlinehändler können damit auf ihr Filialnetzwerk zurückgreifen und Bestellungen aus der zum Kunden nächstgelegenen Filiale versenden anstatt aus einem zentralisierten Lager oder Verteilungszentrum. Das reduziert die oftmals hohen Warenbestände in stationären Läden und führt außerdem dazu, dass der Kunde seine Ware auf kürzestem Wege und schnell erhält. Das zahlt nicht nur in die Kundenzufriedenheit ein, sondern trägt auch zur Reduzierung von CO²-Emissionen bei. Das SfS-Verfahren macht den stationären Handel somit zu einem wichtigen Bestandteil des Omnichannel-Erlebnisses.
Der Ansatz ist eine optimale Ergänzung für die "letzte Meile" im E-Commerce, denn oftmals stoßen hier Abwicklungssysteme aufgrund des hohen Bestellvolumens an ihre Grenzen. Einzelhändler müssen für eine ständige Verfügbarkeit ihrer Artikel sorgen. Um der Konkurrenz durch reine Online-Händler gewachsen zu sein, ist eine Omnichannel-Strategie mit Ansätzen wie Click & Collect, Return-to-Store oder eben Ship-from-Store ein wichtiger Aspekt für die Customer Journey.
Der erste Schritt einer Integration von Ship-from-Store im Unternehmen ist die technische Vorbereitung der Warenwirtschaft. Die Lagerbestände müssen transparent abgebildet werden, das schafft Eindeutigkeit für den Händler wie auch für seinen Kunden. Es lohnt sich außerdem, die Geschäftsfläche in der Filiale selbst zu überdenken, denn eine neue Raumaufteilung bietetdem Händler die Chance, sein Angebot neu in Szene zu setzen und eine Pack- und Versandstation zu integrieren.
Eine Grundvoraussetzung für eine Ship-from-Store Lösung ist eine eigene Präsenz im Internet oder ein Händleraccount auf einem Onlinemarktplatz (Amazon, eBay etc.). Damit Unternehmen die SfS-Strategie erfolgreich umsetzen können, ist ein Order Management System (OMS) unerlässlich. Dieses sorgt als zentrale Plattform dafür, dass der gesamte Prozess der Auftragsabwicklung effizient verwaltet wird. Dazu gehört auch die Vereinheitlichung von Lagerbeständen. Auch die Anpassung der Filialen muss erfolgen, damit sie in der Lage ist, Bestellungen vorzubereiten und zu versenden. Die Mitarbeiter müssen geschult werden, um die neuen Aufgaben umsetzen zu können. Eine Bestandsmanagementsoftware ermöglicht es Einzelhändlern, ihren Bestand in Echtzeit und über verschiedene Standorte hinweg zu verfolgen. Mit einer E-Commerce-Plattform, die mit dem OMS und dem Bestandsmanagementtool integriert ist, können online verfügbare Artikel basierend auf dem aktuellen Bestand angepasst werden.