SGTIN
Die serialisiert Global Trade Item Number (SGTIN) ist eine Zusammensetzung der bestehenden GTIN mit einer eindeutigen Produkt- oder Seriennummer. Die Global Trade Item Number (GTIN) wird im Gegensatz eingesetzt, um eine Produktkategorie eindeutig zu identifizieren.
Was ist eine SGTIN?
Da die Lieferkette und der Produktlebenszyklus und deren Management immer mehr an Bedeutung gewinnen, steigt auch das Bedürfnis nach den Identifikationen einzelner Produktinstanzen oder von Produktbestandteilen. Hier kommt die SGTIN ins Spiel. Während die Global Trade Item Number (GTIN) für Produktkategorien eingesetzt wird, kennzeichnet die serialisierte GTIN (SGTIN) einzelne Produktinstanzen oder Produktbestandteile. Die GTIN bildet heute den Standard für unter anderem Artikelnummern im Einzelhandel. Die SGTIN ergänzt die GTIN um eine Seriennummer. Die GTIN ist in diesem Fall dann die Artikelnummer. Der Aufbau der SGTIN ist also wie folgt: Zunächst kommt wie bei der GTIN das Länderpräfix, gefolgt von der Betriebsnummer, des Artikelbezugs und der Prüfziffer. Auf die Prüfziffer folgt dann die Seriennummer. Für eine gültige GTIN muss ein Unternehmen über eine Betriebsnummer gemeinsam mit einem Länderpräfix, die von einer GS1-Mitgliedsorganisation vergeben werden, verfügen. Die Artikelnummer sowie die Seriennummer können Unternehmen beziehungsweise dem Hersteller selber festgelegen.
Eine Seriennummer ist in der Norm ISO 8000-2 definiert. Sie wird für die Identifikation einzelner Vorkommen eines Erzeugnisses verwendet. Das heißt, dass die Seriennummer ein Exemplar eines Produktes identifiziert. Seriennummern werden vom Hersteller festgelegt und an dem Produkt angebracht oder einprogrammiert. Die Seriennummer genau wie die SGTIN dient der Rückverfolgung der Produktionsbedingungen und der verwendeten Bestandteile.
Digitalisierung der SGTIN
Für die digitale Kodierung einer SGTIN wird meist das Elektronische Produktcode-Schema verwendet. Der Elektronische Produktcode (EPC) ist ein international verwendetes Kodiersystem für eindeutige Identifikationsnummern. Die Identifikationsnummern können unter anderem für Produkte, logistische Einheiten, Anlagen, Dokumente, Standort (zum Beispiel Gebäude oder Lagerstandorte) verwendet werden. Der EPC muss für die eindeutige Kennzeichnung von Objekten auf einem Datenträger gespeichert werden. Der Datenträger wird dann an dem zu identifizierende Objekt angebracht. Als Datenträger können RFID-Chips oder ein Strichcode verwendet werden. Das gleiche Verfahren kann auch für die GTIN oder ähnliche Artikelnummern angewendet werden.
In welchen Bereichen kann die SGTIN angewendet?
Die SGTIN ist genauso wie die GTIN vielfältig anwendbar. Von der technischen Industrie über produzierende Unternehmen bis hin zum stationären Handel kann sie angewendet werden. In der technischen Industrie wird die SGTIN beispielsweise genutzt um einzelne Bauteile des selben Typs unterscheiden zu können. Dies ermöglicht die Bauteile von der Herstellung, über die gesamte Lieferkette, den Einsatz bis hin zur Instandhaltung und Verschrottung zurückzuverfolgen. Somit können die Grundvoraussetzungen eines verlässlichen Supply Chain Managements erfüllt werden. Das gleiche gilt zum Beispiel für Kleidungsstücke. Über einen Strichcode, auch Barcode genannt, können die SGTIN kodiert werden und dann mit einem Preisschild an dem Kleidungsstück befestigt. Durch das Einscannen des Strichcodes kann dann der Verkauf des Produktexemplars eindeutig dokumentiert werden.