Bestandsreduzierung
Die Bestandsreduzierung zielt darauf ab, überflüssige Bestände aus dem Lager zu eliminieren und so effektiv Platz im Lager zu schaffen und vorhandene Kapazitäten optimal zu nutzen.
Wofür benötigt man Lagerbestand?
Lagerbestand garantiert Unternehmen eine hohe Flexibilität und einen hohen Lieferbereitschaftsgrad. Schwankungen bei Bestellungen oder Abweichungen bei Zulieferern können ausgeglichen werden. Bei zu geringem Lagerbestand kommt es zu Lieferengpässen. Ein zu hoher Lagerbestand bindet jedoch viel Kapital und verursacht Kosten. Bestände müssen daher intelligent reduziert werden.
Was bedeutet Bestandsreduzierung?
Bestände im Unternehmen existieren, um die Kundennachfrage zu erfüllen. Durch mehr Konkurrenz und einen wachsenden Markt mit sich schnell ändernden Produkten und Funktionen kommt es dazu, dass die Preise für Lagerbestände steigen. Der Prozess der Bestandsreduzierung sorgt für eine Senkung des durchschnittlichen Lagerbestands eines Unternehmens, ohne dabei Out-of-Stock-Situationen zu erzeugen und zu jeder Zeit die Kundennachfrage erfüllen zu können. In der Regel erfolgt die Umsetzung mithilfe einer speziellen Software. Sie ist auch eine der effektivsten Strategien zur Kostenreduzierung im Bestandsmanagement und dient dazu, überschüssige Produkte zu eliminieren, Lagerplatz freizumachen, Geld zu sparen, Lagerhaltungskosten zu reduzieren und die Lagerprozesse sowie den Gewinn zu steigern. Viele Unternehmen haben Probleme mit Überbeständen. Die Ursache dafür kann eine mangelnde Lagerorganisation, eine falsche Bedarfsprognose, ein schlechtes Bestandscontrolling und vieles mehr sein. Den Überblick über die Lagerbestände zu behalten und den optimalen Meldepunkt zu berechnen, ist der Schlüssel zur Vermeidung dieses Problems.
Vorteile der Bestandsreduzierung
Eine Bestandsreduzierung wird meist vorgenommen, wenn Platz für neue Artikel geschaffen werden soll. Artikel, die schon lange eingelagert sind und sich schlecht verkaufen, müssen nicht unnötig Lagerplatz verschwenden. Entsprechende Maßnahmen sorgen dafür, dass Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, Kapitalbindungskosten reduzieren und so an anderen Stellen investieren können. Die Reduzierung des Lagerbestands birgt also mehrere Vorteile:
- Kapitalbindung senken
- Bestandsoptimierung
- Reduzierung der Lagerkosten
- Lieferperformance verbessern
- Planungsgenauigkeit erhöhen
- Materialfluss beschleunigen
- Immer die richtige Menge im Lagerbestand
- Durchlaufzeiten erhöhen
- Lagerflächen und Lagermengen sichtbar machen
- Mehr Flexibilität
- Weniger Abschreibungen/Verderb
Gesteigerte Liquidität: Bestände sinnvoll reduzieren
Geringe Bestände sorgen dafür, dass Kapital für Investitionen freigemacht werden kann. Lange eingelagerte Produkte, die keinen Umsatz bringen, sollten nicht unnötig Platz wegnehmen. Bestände binden Kapital – doch Bestandsminderungen sollten auf Grundlage genauer Bestandsanalysen durchgeführt werden, um Fehlmengen zu vermeiden. Eine Bestandsreduzierung ist in vielen Unternehmen ein erster wichtiger Schritt, um vorhandene Lagerkapazitäten bestmöglich zu nutzen, ohne den Warenfluss zu hemmen. Durch die Verringerung von Sicherheitsbeständen tendenzieller Langsamdreher kann eine Menge gebundenes Kapital für andere Anschaffungen freigesetzt werden. Abgesehen von der Erhöhung der liquiden Mittel wird mit der Bestandsreduzierung aber auch die logistische Leistungsfähigkeit eines Lagers gesteigert. Daher sollten Bestände im Optimalfall so niedrig wie möglich gehalten werden, ohne damit die Lieferfähigkeit des Unternehmens und damit den Lieferservicegrad zu beeinflussen.
Bestandsreduzierungen sollten nur auf Grundlage von genauen Absatzprognosen erfolgen. Zunächst gilt es, möglichst exakt festzustellen, in welchen Bereichen Überbestände vorhanden sind und inwiefern diese saisonal schwanken. Die Bedarfsplanung trifft Vorhersagen der Kundennachfrage nach Produkten, um diese zu decken und gleichzeitig Überbestände zu vermeiden. Mittels ABC-/XYZ-Analysen werden die Waren im Lager optimal bewertet und ERP-Systeme steuern, bündeln und unterstützen als Supply Chain Manager alle Geschäftsprozesse.
Der Einsatz einer Software
Besonders bei großen Beständen ist es schwer, ohne eine entsprechende Software für bedarfsgerechtes Bestandsmanagement das Gleichgewicht zwischen dem Abbau unproduktiver Bestände und der Gefahr von Out-of-Stock-Situationen zu halten.
Ein ERP-System trägt bereits einen wichtigen Teil zur Erfassung und zum Management des Lagerbestands im Unternehmen bei. Doch gerade bei einem umfangreichen Portfolio und angesichts der sich rasant verändernden Märkte stößt ein ERP-System schnell an seine Grenzen. Hier gibt es Potential zur Optimierung der Lagerbestände. Der Umfang des Warenflusses und der Supply Chain nimmt stetig zu, sodass es immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten.
Eine spezielle Software hilft dabei, Lagerbestände transparent zu machen, Einsparungspotenziale zu ermitteln und Bestände nachhaltig zu optimieren. Sie berechnet die optimale Bestellmenge für alle Artikel und berücksichtig dabei verschiedene Faktoren wie den dynamischen Sicherheitsbestand, Produktlebenszyklus, Marktsituation und Marktschwankungen. So kann die Lieferfähigkeit des Unternehmens konstant hoch bleiben, ohne dabei unnötige Kosten zu verursachen.
Die Software sollte zudem in der Lage sein, einmalige und saisonbedingte Ausreißer voneinander zu unterscheiden. Die Bestände lassen sich so an einen bereinigten Saisonverlauf anpassen. Auch aktuelle Trends, Aktionen, Feiertage und Verkaufsstichtage werden im Idealfall mit in die Absatzprognose einbezogen. Dies ermöglicht eine Reduzierung der Bestände bei gleichbleibend hoher Lieferfähigkeit. Grundlage der Berechnungen sind ABC- und XYZ-Analysen, die eine Steuerung der Sicherheitsbestände nach Artikelklassen ermöglichen.
Ziel ist es, mit einer entsprechenden Software den optimalen Lagerbestand zu ermitteln, damit der Bedarf jederzeit gedeckt ist, ohne dabei unnötig viele Artikel gleichzeitig im Lager zu haben oder in Out-of-Stock-Situationen zu geraten. Die Bestandsreduzierung ist daher ein Teil des Bestandsmanagements.