REMIRA Supply Chain & Commerce Blog

Wie die Austria Email AG erfolgreich mit REMIRA APS und LOGOMATE plant

Geschrieben von Stina Berghaus | 25/04/22 8.45

Zentrale Disposition und prognosebasierte Feinplanung: Das österreichische Traditionsunternehmen Austria Email AG überlässt nichts dem Zufall. Stattdessen setzt es seit vielen Jahren auf effiziente Produktionsplanung mit REMIRA APS sowie auf intelligentes Bestandsmanagement mit REMIRA LOGOMATE. Als einer der führenden europäischen Hersteller von hochwertigen Warmwasserbereitern, Wärmepumpen und Speichersystemen profitiert das Unternehmen dank APS und LOGOMATE nicht nur von optimalen Beständen, sondern auch von einer zentralen Planung der Fertigung.

Austria Email ist Marktführer in Österreich und bringt über 90 Jahre Erfahrung in der Email-Technologie mit. Neben den Warmwasserbereitern ist das Unternehmen auch einziger Speicherhersteller mit eigener Entwicklung und Fertigung von zukunftsweisenden Vlies-Isolierungen für Groß- und Pufferspeicher. Im vergangenen Jahr produzierte Austria Email rund 195.000 Speicher. Das Unternehmen liefert in Österreich und 25 Exportmärkte, von denen Deutschland der größte ist. Bevor sich Austria Email 2008 für LOGOMATE entschied, war die Absatzplanung nicht zufriedenstellend und das Lager wies einen sehr hohen Bestand auf, erinnert sich Martin Kreutz, Leiter Materialdisposition, Produktionsplanung, Arbeitsvorbereitung und Kalkulation: „Wir hatten zu viele falsche Artikel auf Lager und haben mit zahlreichen Dispositions-Listen hantiert. Die Planungssimulation fand in Exceltabellen statt, die Mindestbestell- und Losgrößen haben wir manuell zusammengesucht.“

Lagerbestand um
30  % reduziert

Ziel von Austria Email war es, zentral zu disponieren, die Bestände zu reduzieren und eine bessere Übersicht in der Produktion zu erzielen. LOGOMATE übernahm die Grob- und Feinplanung in der Produktionsplanung, wodurch die Dispositions- und Planungsprozesse deutlich optimiert wurden. Der Lagerbestand wurde bei der Handelsware um mehr als 30 % reduziert, gleichzeitig stieg die Verfügbarkeit beim Rohmaterial und bei der Fertigware. So blieb unter dem Strich mehr Zeit für wertschöpfende Dispositionsarbeit. Auch die interne Kommunikation verbesserte sich durch die einheitliche und verbundene Software zwischen Produktionsplanung und Materialdisposition. Zuvor wurden diese Bereiche von zwei völlig unabhängigen Teams organisiert, die sich manuell und sehr zeitaufwendig abstimmen mussten. Doch die mehrteiligen Produktionsschritte erforderten mehr Transparenz und einheitliche Zahlen. Dank LOGOMATE gelang eine übergreifende Integration: Die Mitarbeiter konnten frühzeitig sehen, wenn sich die Planung verschiebt und welche Auswirkungen dies für das Rohmaterial hat. Die Bestandsmanagementsoftware zeigt zudem bereits beim Eingang von Kundenaufträgen an, welche Liefertermine möglich sind bzw. an welchem Punkt des Materialflusses Teile eventuell nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen. So entstand in der gesamten Beschaffungs- und Produktionskette mehr Transparenz – plötzliche Out-of-Stock-Situationen beim Rohmaterial waren Geschichte. Die Kundenaufträge, Bestellungen sowie Zu- und Abgänge aus dem Lager werden über eine Schnittstelle vom ERP-System täglich in LOGOMATE importiert. Daraus errechnet die Software ständig die aktuellen Bedarfe je Artikel. Auch eine sofortige Prüfung der Rohmaterialverfügbarkeit ist somit möglich und Kundenliefertermine können zeitnah abgegeben werden. Darüber hinaus disponiert Austria Email auch die Kundendienstautos mit LOGOMATE, wie Martin Kreutz erklärt: „Hierbei geht es um Ersatzteile wie Dichtungen, Heizelemente etc., die unsere Kundendienstmitarbeiter im Fahrzeug für einen raschen Austausch beim Kunden benötigen. Dafür haben wir einen Transportdienstleiter, der jeden Tag die kommissionierten Ersatzteile in Knittelfeld abholt und in ganz Österreich direkt ins Kundendienstauto oder zur vereinbarten Abladestelle am nächsten Tag anliefert. In LOGOMATE haben wir dafür den richtigen Mindestbestand jedes Artikels für jedes Kundendienstauto gewählt und lassen die Software bis hin zur automatischen Erstellung der Lieferpapiere zur Kommissionierung der Teile automatisiert disponieren.“

Deutlich verringerte Produktionszeiten und -kosten

Bei Austria Email kommt zudem seit 2014 die prognosebasierte Produktionsplanung mit REMIRA APS zum Einsatz. Intelligente Algorithmen führen alle Planungsdaten zentral zusammen und sorgen aufgrund reduzierter Durchlauf- und Rüstzeiten für verringerte Produktionszeiten und -kosten. Das System ist bei Austria Email auch für die Rüstoptimierung zuständig. So wird gewährleistet, dass die Maschinen je nach Produkt entsprechend umgebaut werden, sodass aufeinanderfolgende Produktionen unterschiedlicher Art reibungslos und ohne große Zeitverluste durch Umrüstung ablaufen können. Zudem bietet APS eine realitätsnahe Abbildung der gesamten Lieferkette vom Rohstofflieferanten bis zum Endverbraucher. Produktionsstillstände und Überbestände werden durch die intelligente Planung mit APS ebenso effektiv vermieden wie Verspätungen und Out-of-Stock-Situationen. Über alle Produktionsstufen hinweg ist eine automatische oder manuelle Kapazitätsglättung für bis zu 24 Monate möglich.

„Aufgrund von mehr als 2.000 verschiedenen Fertigprodukten war es notwendig, die Fertigung nahezu zentral zu steuern und nicht alle Planungsentscheidungen in der Shopfloor-Ebene zu lassen. Auch kleine Losgrößen von 5 bis 20 Stück machen es schwierig, unsere sechs Fertigungsbereiche mit je rund 20 unterschiedlichen Rüstkriterien optimal zu planen. APS kennt all diese und die Planung muss nahezu nur mehr auf unvorhergesehen Einflüsse wie Lieferverzüge am Rohmaterial oder Maschinen- und Mitarbeiterausfälle reagieren“, 

beschreibt Martin Kreutz den Einsatz der Software für Produktionsfeinplanung. Eine Besonderheit von Austria Email ist die Vielfalt von Sonderprodukten und die Saisonalität bei der Speicherproduktion. Laut Martin Kreutz hatte die Heizungsbranche in der Vergangenheit zwischen Dezember und Februar wetterbedingt eine Flaute, während zu Beginn der Heizsaison im Oktober jeder den Warmwasserspeicher für die Installation benötigte. Dank LOGOMATE und APS können solche Besonderheiten ohne Probleme berücksichtigt werden, was Martin Kreutz sehr zu schätzen weiß: „Auch die Sonderprodukte werden von unseren Kunden nicht konstant bestellt, so wäre eine kurzfristige Produktion nur mit hohen Rohmaterialbeständen möglich. Deshalb ist eine gute Prognoserechnung für unsere Planung enorm wichtig, um die richtigen Produkte im Voraus bestellen bzw. produzieren zu können.“

Fotos: © Austria Email

Weiterführender Link

www.austria-email.de