Umschlagslager
Das Umschlagslager stellt eine Lagerform dar, in der die eingelagerte Ware nur kurzfristig eingelagert und anschließend zum eigentlichen Zielort weitertransportiert wird.
Definition: Was ist ein Umschlagslager?
Umschlagslager, auch Transitlager genannt, ist ein aus der Logistik stammender Begriff. Bei dieser Form des Lagers erfolgt lediglich eine kurzfristige Aufnahme der Ware, die nach kurzer Zeit das Lager für den weiteren Transport an den eigentlichen Zielort verlässt. Hierbei ist das Ziel, die Umschlagszeiten möglichst gering zu halten und so einen hohen Warenumschlag zu erzielen. Im Gegensatz zu anderen Lagerarten herrscht in einem Umschlagslager ein kontinuierlicher Warenfluss. Die eingelagerte Ware in einem Transitlager weist oftmals eine minimale Haltbarkeit auf, weshalb die schnelle Abwicklung von Prozessen in diesem Lager von großer Bedeutung ist. Generell gilt: Je höher die Lagerumschlagshäufigkeit in einem Lager ist, desto wirtschaftlicher ist es, denn die Kapitalbindung ist durch eine niedrigere Dauer der Einlagerung geringer. Die Lagerumschlagshäufigkeit lässt sich wie folgt berechnen: Die Lagerabgänge geteilt durch den Durchschnitt des Lagerbestandes.
Wo kommt das Umschlagslager zum Einsatz?
Das Umschlagslager kommt häufig bei Supermarktketten zum Einsatz. Hier können die unterschiedlichen Zulieferer eines Unternehmens die Waren einer einzelnen Produktkategorie liefern. Anschließend wird die benötigte Menge einer bestimmten Filiale zusammengestellt und ausgeliefert. In einem Umschlagslager muss zudem eine effiziente Kommissionierung gewährleistet werden, um die schnelle Abwicklung der Bestellungen sicherzustellen. Diese Lagerhäuser befinden oft in der Nähe von Verkehrskontenpunkten an Bahnhöfen, Flughäfen oder auch Frachtterminals.
Welche Arten von Umschlagslagern gibt es?
Umschlagslager unterscheiden sich in ihren Hauptfunktionen, die je nach Art des Lagers und Nutzungsbereich wie folgt aufgeteilt werden können:
- Cross Docking: In diesem Lager werden die Waren nicht eingelagert, sondern direkt weiterversendet und zu Liefereinheiten zusammengefasst. Das sogenannte Cross-Docking-Verfahren unterstützt dabei, die Durchlaufzeiten so gering wie möglich zu halten und die Lagerkosten ebenfalls zu minimieren.
- Hub-Umschlagslager: Dies ist ein zentral gelegenes Umschlagslager, welches den Hauptknotenpunkt in der Logistik bildet.
- Kühllager: In diesem Lager werden vor allem Produkte aus der Lebensmittelbranche, die dauerhaft gekühlt werden sollen, gelagert.
- Hochregallager: Mit dieser Lagerform lässt sich der vorhandene Lagerplatz optimal nutzen. Sie kommt oft bei Unternehmen zum Einsatz, die ein breites Warenspektrum oder sperrige Güter lagern müssen.
- Gefahrgutlager: Hier werden vor allem Produkte gelagert, welche als Gefahrengut gelten und zudem einen hohen Warenumschlag haben. Die einzelnen Güter müssen in dieser Lagerform fachgerecht gelagert und transportiert werden.
Welche Vorteile bietet ein Umschlagslager?
Ein Umschlagslager bietet gegenüber anderen Lagerarten einige Vorteile. Dazu gehören z.B.:
- Optimale Warenkontrolle: Durch die genaue Aufnahme und Zusammenfassung der neu ankommenden Ware liegt ein aktueller Überblick der im Lager vorhandener Ware vor.
- Geringere Kapitalbindung: Im Gegensatz zu klassischen Lagern herrscht bei dieser Lagerart eine hohe Lagerumschlagshäufigkeit. Auf diese Weise wird wenig Kapital gebunden.
- Höhere Kundenzufriedenheit: Die Endkunden erhalten ihre Ware pünktlich und in richtiger Menge, was zu einer höheren Kundenzufriedenheit führt.
Welche Nachteile hat ein Umschlagslager?
- Erhöhter Kosten- und Zeitaufwand: Die Errichtung und Organisation eines neuen Lagers sind oft mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand verbunden. Zudem fallen ggf. höhere Transportkosten durch einen zusätzlichen Weg zu diesem Lager an.
- Abhängigkeit: Wird das Umschlagslager nicht von dem Unternehmen selbst betrieben, fallen sowohl die Kontrolle über das Warenmanagement als auch mögliche Probleme zwischen den Schnittstellen an.