Als stationärer Handel werden Handelsbetriebe mit einem festen Standort beschrieben. Man spricht heute vom stationären Einzelhandel im Unterschied zum Online-Handel, dem Handel über das Internet.
Der stationäre Handel zeichnet sich durch einen festen Standort für den Ort seines Warenangebotes aus, der je nach Lage des Geschäftes zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Stationärer Einzelhandel kann sich seinen Kunden in einem einzigen Ladengeschäft präsentieren oder aus mehreren Filialen eines Unternehmens bestehen. Dass ein Händler nur stationär aktiv ist und auch die Information über seine Waren und ggf. Dienstleistungen nur in festen Verkaufsstellen, also in physischen Geschäften anbietet, wird jedoch immer seltener. Viele Händler nutzen das Internet zumindest als zusätzliches Schaufenster und sind auch online erreichbar. Jedoch zählen auch Unternehmen, die den Online-Handel als weiteren Vertriebskanal nutzen, weiterhin zum stationären Handel. Mit Blick auf die Kombination von stationär und online wird dann auch vom Multi-Channel-Handel gesprochen. Der stationäre Handel verfügt jedoch per Definition zwingend über einen physischen Ort und eine feste Adresse, an dem Kunden persönlich einkaufen können und er gilt auch dann noch als stationär, wenn das Unternehmen zusätzlich im E-Commerce aktiv ist. Auch hat der Grad der Digitalisierung eines Unternehmens, beispielsweise wie digital es am Point of Sale aufgestellt ist - Stichwort Self-Check-Out -, keinen Einfluss auf dessen Zuordnung zum stationären Handel.
Beispiele für diese Art des Handels im Überblick:
Der ambulante Handel bezeichnet Unternehmen im Einzelhandel, die immer dort ihre Produkte verkaufen, wo die jeweilige Zielgruppe zu erwarten ist. Dies kann zum Beispiel ein Foodtruck auf dem Wochenmarkt sein oder auch Verkaufswagen mit Frischwaren wie Obst und Gemüse. Dieser Art von Einzelhandel fehlt in der Regel der feste Standort, denn auch auf regelmäßigen Märkten kann die Anordnung der Verkaufsstände variieren. Es gibt weitere Merkmale, die zur Definition des stationären Handels wesentlich sind. Diese sind gerade in der Abgrenzung zum E-Commerce interessant, weil sie die Vorteile im stationären Einzelhandel gegenüber dem Onlinehandel verdeutlichen.
Diese Form des Einzelhandels zeichnet sich maßgeblich durch vier Punkte aus:
Der stationäre Handel bleibt trotz des E-Commerce-Wachstums ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der zur lokalen und globalen Wirtschaft beiträgt, das Stadtbild prägt und soziale Interaktionen fördert. Im Gegensatz zum Onlinehandel bietet er die Möglichkeit zur persönlichen Beratung und Service, was für Kunden ein wichtiger Faktor ist. Zudem können Kunden die Produkte physisch begutachten und testen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Im Zuge der COVID-19-Pandemie hatte der Einzelhandel vor Ort durch die strengen Restriktionen mit Ladenschließungen und vielen Einschränkungen zu kämpfen. Viele Händler haben darauf hin auch ein zusätzliches Online-Angebot geschaffen, wenn sie nicht schon vorher eines hatten.
Der stationäre Handel steht seit Jahren im Schatten des boomenden Online-Handels. Daraus ergeben sich einige Herausforderungen:
Durch die Digitalisierung und die Corona-Pandemie wurde der Internet-Handel weiter befeuert, während der stationäre Einzelhandel schrumpfte. Die Ladengeschäfte konnten häufig dem Preisdruck nicht standhalten, denn für Online-Händler ergeben sich gerade kostenseitig zahlreiche Vorteile, darunter keine Mietausgaben für das Geschäft und kein Verkaufspersonal. Zudem haben sich viele Konsumenten im stationären Geschäft beraten lassen und dann das gewünschte Produkt durch einen Online-Einkauf erworben.
Um im Wettbewerb mit dem Online-Handel bestehen zu können, sollten Einzelhändler folgende Strategien in Betracht ziehen: