Quick Commerce

Quick Commerce, kurz Q-Commerce, kann übersetzt werden mit "schneller Handel" und ist eine beschleunigte Form des E-Commerce, die vor allem in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat.

Q-Commerce ist eine Form des E-Commerce und bedeutet so viel wie Q-Commerce ist eine Form des E-Commerce und bedeutet so viel wie "schnellerer Handel" (Foto: @fizkes stock.adobe.com)

Definition: Was bedeutet Quick Commerce?

Quick Commerce kann übersetzt werden mit "schneller Handel". Diese Art des Commerce gilt als neue Art des Onlinehandels, bei dem die Anbieter die digitale Bestellung des Kunden über den Online-Shop sofort liefern. Im Grunde genommen ist der Q-Commerce eine Erweiterung des herkömmlichen Commerce, bei dem die Anbieter einen noch schnelleren Versand der Ware versprechen. Im Gegensatz zum E-Commerce wird die Ware hierbei jedoch nicht in herkömmlichen Lagern gelagert, sondern in sogenannten “Dark Stores”, die sich in unmittelbarer Nähe zum Unternehmen befinden und ein Ausliefern der Lebensmittel innerhalb kürzester Zeit ermöglichen. Diese Art des Commerce hat besonders in Zeiten der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen. Besonders stark etablierten sich einige Lieferdienste aus der Lebensmittelbranche am Markt bei dieser Art des Commerce. Diese liefern Lebensmittel innerhalb einer bestimmten Zeitspanne an ihre Kunden. Diese Art der Lieferung wird auch E-Food genannt. Häufig werden die bestellten Lebensmittel mit E-Bikes an die Endverbraucher ausgeliefert.

Exkurs: Was ist E-Commerce?

Electronic Commerce, kurz E-Commerce, kann übersetzt werden mit „elektronischer Handel“ und meint den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen über das Internet. Andere Bezeichnungen für E-Commerce sind unter anderem Onlinehandel oder Internethandel. E-Commerce befasst sich nicht nur mit dem Kauf und Verkauf von Produkten, sondern auch mit den Mitteln, die diesen einleiten. E-Commerce-Business umfasst alle automatisierten Prozesse innerhalb eines Unternehmens. Die zentralen Bestandteile hierbei sind: Kommunikation, Interaktion und Transaktion. E-Commerce-Plattformen sind meist Softwarelösungen, die Unternehmen dabei unterstützen sich einen Online-Handel einzurichten. 

Wie ist Quick Commerce entstanden?

Bevor diese Art des Commerce in Deutschland populär wurde, galten bereits asiatische und amerikanische Unternehmen als erste Nutzer des Systems. Auch in Deutschland setzten vor einiger Zeit bereits einige Unternehmen auf schnellere Lieferungen innerhalb der Lebensmittelbranche. Der genaue Ursprung lässt sich nicht genau bestimmen, das System konnte jedoch den entscheidenden Aufschwung in den vergangenen Jahren während der Corona-Pandemie erleben. Vermehrt tritt diese Form des Onlinehandels bei Start-Ups auf, die besonders zur Corona-Pandemie versucht haben, entsprechend auf die Marktsituation und die neuen Ansprüche der Kunden einzugehen. 

Was sind die Voraussetzungen für erfolgreiches Q-Commerce?

Die Hauptvoraussetzung für erfolgreiches Q-Commerce ist das Betreiben eines Online-Shops, damit die Interessenten die Möglichkeit haben, ihre Lieferung per App oder Browser zu tätigen. Voraussetzung sind ebenfalls schnelle und flexible Lieferzeiten, eine Automatisierung der Prozesse kann dabei helfen, diese Voraussetzungen einzuhalten. Ein effizientes Management in der Logistik sorgt dafür, dass alle Abläufe einwandfrei funktionieren und eine Lieferung innerhalb kürzester Zeit gewährleistet werden kann. Um schnelle Lieferzeiten bieten zu können, sollten einige Prozesse optimiert werden, darunter zum Beispiel:

  • Bestelleingang: Geht eine Bestellung ein, muss diese innerhalb kürzester Zeit aufgenommen und bearbeitet werden. 
  • Weiterleitung: Je nachdem, um welche Art der Bestellung es sich hierbei handelt, wird diese zu dem jeweilig zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet.
  • Koordination: Anschließend muss vorab der richtige Fahrer koordiniert werden und die bestellte Ware ausgeliefert werden. 

Welches Potenzial hat Q-Commerce? 

In Nicht-EU-Ländern ist diese Commerce-Art längst weit verbreitet, in Europa nutzt dieses Geschäftsmodell hauptsächlich eine jüngere Zielgruppe. Besonders für Unternehmen, die einen stationären Handel mit einem herkömmlichen Lieferdienst betreiben, könnte dies in Kombination mit Quick-Commerce zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell führen. Auch Produkte aus der Medizin-Branche eignen sich für dieses Geschäftsmodell und könnten mittels Q-Commerce schneller versendet werden. Mit Q-Commerce haben Unternehmen die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und den Umsatz sowie die Profitabilität zu steigern. 

Für welche Unternehmen eignet sich Q-Commerce?

Das Konzept des schnellen Handels eignet sich nicht für jedes Unternehmen. So sind zum Beispiel Lager, die weiter weg vom Auslieferpunkt liegen oder sich innerhalb von Wohngebieten befinden sowie zu große oder schwere Produkte ein wesentlicher Nachteil bei diesem Konzept. Die meisten Lieferdienste liefern ihre Lieferung mittels E-Bikes oder Roller aus, um die Ware möglichst schnell zu ihrem Endverbraucher zu transportieren und gleichzeitig nachhaltiger zu handeln. Des Weiteren ist ein solches System nur dann sinnvoll, wenn der Bedarf seitens der Verbraucher besteht, die bestimmte Ware besonders schnell zu erhalten. Dies ist bei Lebensmitteln zum Beispiel öfter der Fall als bei anderen Gegenständen oder Dienstleistungen. Auch einige Unternehmen aus dem Bereich der Dark Stores sind oft auf dem Quick-Commerce-Markt vertreten. Die Anbieter dieser Art verkaufen in ihren Online-Shops oft auch Lebensmittel, Hygieneartikel oder auch weitere Produkte für den täglichen Bedarf.  

Was sind die Merkmale von Q-Commerce?

Das Hauptmerkmal von Quick Commerce ist die schnelle Lieferung. Ein weiteres Merkmal ist auch der Verkauf von schnelldrehenden Produkten - wie zum Beispiel die von Lebensmitteln-Lieferdiensten gelieferten Lebensmitteln - die schnell zu ihren Kunden gelangen müssen. 

  • Lieferung innerhalb von Minuten oder wenigen Stunden
  • Effizientes Logistikmanagement
  • Schnelldrehende Artikel
  • Fokus auf Kundenbedürfnisse
  • Lokale Anbieter

Welche Vorteile bietet Quick Commerce für Unternehmen?

Quick-Commerce-Anbieter sind grundsätzlich besser in der Lage, die Zufriedenheit ihrer Kunden aufgrund schneller Lieferungen zu steigern. Dies ermöglicht ihnen auch, andere Vorteile aus dem Geschäftsmodell zu ziehen, wie zum Beispiel durch ein positives Einkaufserlebnis eine stärkere Bindung den Kunden gegenüber aufzubauen. Diese Art der Lieferung ist bei den Kunden sehr beliebt, was zu einem Wettbewerbsvorteil führen kann. Mithilfe von Q-Commerce ist es Unternehmen zudem möglich, sich in der Lieferung der einzelnen Produkte zu spezifizieren. So können zum Beispiel Produkte, die schnell versendet werden sollen, mithilfe von Quick Commerce versendet werden. Mit Quick-Commerce lassen sich zudem die Lieferkosten senken, da der Weg zum Kunden kurz ist. 

Welche Vorteile hat der schnelle Handel für Käufer?

Sowohl für die jeweiligen Kunden als auch für den Anbieter bietet diese Commerce-Art einige Vorteile. Der Kunde kann die benötigte Ware einfach bequem per App von mobilen Endgeräten oder auch online über das Internet auf der Website des jeweiligen Unternehmens innerhalb weniger Minuten die benötigte Ware bestellen. Das spart zum einen Zeit und kann auch Menschen unterstützen, die beispielsweise nicht in der Lage sind, selbst einzukaufen. Die Preise der Lieferdienste unterscheiden sich zudem nicht stark von denen im Supermarkt. Durch die mittlerweile breite Auswahl an Quick-Commerce-Anbietern hat der Kunde freie Wahl, bei wem er seine Online-Bestellung durchführt. Ein grundsätzlicher Vorteil ist, dass die meisten Quick-Commerce-Unternehmen auf eine umweltfreundliche Lieferung mittels E-Bikes setzten.

Welche Nachteile bietet Q-Commerce?

Ein Nachteil von Q-Commerce ist, dass das System noch nicht flächendeckend funktioniert und bisher überwiegend in Großstädten aufzufinden ist. Ein Nachteil ist zudem, dass die Logistik eine große Herausforderung darstellt. Es ist ein hoher Aufwand nötig, damit alle innerhalb der Logistik ablaufenden Prozesse einwandfrei und zeitnah stattfinden. Das Lager sollte sich zum Beispiel in der Nähe der jeweiligen Auslieferung befinden. Zudem muss immer die richtige Ware in der richtigen Menge bereitliegen, was besonders in der Lebensmittelbranche eine Herausforderung darstellen kann. 

Wie lässt sich Q-Commerce erfolgreich durchführen?

Um Quick Commerce erfolgreich durchführen zu können, sind einige Voraussetzungen notwendig, die vorab geklärt werden sollten. So sollte zum Beispiel vorab der Geschäftstyp und dessen Ziel genau bestimmt werden. Es macht zum Beispiel einen Unterschied, ob der Händler Kunden im Business-to-Business-Bereich hat (B2B) oder seine Kunden im B2C-Bereich (Business-to-Customer) tätig sind. Kunden im B2B-Bereich nehmen zum Beispiel oft mehr Zeit in Anspruch, bis es zum Kaufabschluss kommt, erzeugen jedoch auch meist mehr Umsatz als Kunden im B2C-Bereich. Zudem sollte bereits vor Einführung von Quick Commerce sichergestellt sein, dass der Anbieter über einen eigenen Online-Shop verfügt, über den die Kunden Kontakt zu ihm aufbauen und die Bestellung einwandfrei abwickeln können. Das A und O für gutes Commerce ist eine gute Lagerführung. Es muss Q-Commerce-Händlern möglich sein, ihre Ware innerhalb kürzester Zeit an ihren Anbieter ausliefern zu können. Die Produkte im Q-Commerce werden entweder in dem Shop selbst, einem Dark-Store oder auch in einem Mirco-Lager gelagert. Eine Software für Lagerverwaltung kann hierbei die Lagerung unterstützen.