Die Abkürzung KMU steht für "kleine und mittlere Unternehmen" und bezeichnet Unternehmen, die bestimmte Kriterien bezüglich ihrer Größe erfüllen. Je nach Land und Organisation können diese Kriterien unterschiedlich sein.
Kleine und mittlere Unternehmen, kurz KMU, umfassen laut Definition der Europäischen Kommission alle Unternehmen, die nicht mehr als 249 Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen € erwirtschaftet haben oder eine Bilanzsumme von maximal 43 Millionen Euro aufweisen. Diese Schwellenwerte bzw. Kriterien gelten für Einzelunternehmen seit dem 1. Januar 2005 und sind in der EU-Empfehlung 2003/361 aufgeführt. Wenn ein Unternehmen Teil einer größeren Gruppe ist, müssen die Mitarbeiterzahl sowie der Umsatz oder die Bilanzsumme der Gruppe, abhängig von der Höhe der Beteiligung, berücksichtigt werden. Auf EU-Ebene machen kleine und mittlere Unternehmen rund 99 % aller Unternehmen aus. KMU-Status können demnach alle Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern erhalten - sei es der kleine, familiengeführte Laden auf der Einkaufsstraße, ein junges Start-Up oder ein 200-Mann-Unternehmen, das an neuen Technologien forscht.
Der englische Begriff für KMU lautet "Small and Medium Enterprises", kurz SME.
Kleinstunternehmen
Kleine Unternehmen
Mittlere Unternehmen
Laut des statistischen Bundesamtes zählten 2021 mit 3,1 Millionen die überwiegende Anzahl aller Unternehmen in Deutschland zu den KMU. 2,6 Millionen galten als Kleinstunternehmen und 19.900 Unternehmen als Großunternehmen. Grundsätzlichen gelten KMU als tragende Säule der deutschen Wirtschaft, da sie u.a. für mehr als die Hälfte der sozialversicherungspflichtigen Deutschen Arbeitgeber sind. Sie erwirtschaften 35 % des deutschen Jahresumsatzes der Unternehmen und stellen über 80 % der Ausbildungsplätze. KMU gelten als Motor für Beschäftigungswachstum und Innovation, stärken die regionale Wirtschaft und fördern den Wettbewerb. Doch aufgrund ihrer Größe stehen sie auch vor Herausforderungen, wie zum Beispiel einem eingeschränkten Zugang zum Kapitalmarkt. Auch bürokratische Hürden und regulatorische Anforderungen können die Geschäftsentwicklung bremsen und in globalisierten Märkten haben kleine und mittlere Unternehmen häufig das Nachsehen. Daher werden sie mit Fördermitteln und anderen Vergünstigungen unterstützt.
Die Kriterien, anhand derer kleine und mittlere Unternehmen definiert werden, sind nicht in allen Ländern gleich und können von nationalen Regierungen oder internationalen Organisationen festgelegt werden. In der Europäischen Union (EU) gibt es rund 23 Mio. KMU, die 99 % des Unternehmensbestands ausmachen. In Deutschland sind die kleinen und mittleren Unternehmen im Schnitt größer als in anderen EU-Staaten: Im Schnitt 6,8 Mitarbeitende in Deutschland und 3,5 Mitarbeitende in anderen europäischen Staaten. Dafür ist die KMU-Dichte in Deutschland insgesamt geringer.
2008 hat die Europäische Kommission den sogenannten "Small Business Act" für Europa verabschiedet. Dieser schafft sowohl auf EU-Ebene als auch auf Ebene der Mitgliedstaaten, einen politischen Rahmen für KMU. Einer der Hauptgrundsätze ist, dass Regierungen bei politischen Maßnahmen zuerst an kleine und mittlere Unternehmen denken ("Think Small First"). Weiterhin sollen der Wettbewerb verbessert, Barrieren und Hürden reduziert und die grenzüberschreitenden Möglichkeiten des Binnenmarkts bestmöglich genutzt werden.
Zudem wurde im Frühjahr 2020 eine KMU-Strategie ins Leben gerufen, die kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen soll, klimaneutraler und digitaler zu werden und sich den ständig neuen Bedingungen in unserer Wirtschaft anpassen zu können.
Die offizielle KMU-Definition variiert je nach Land und Organisation. Es gibt verschiedene KMU-Kriterien. So werden in der Europäischen Union KMU beispielsweise nach ihrer Mitarbeiterzahl, ihrem Umsatz und ihrer Bilanzsumme eingestuft.
KMU sind oft flexibler, können schneller auf Marktveränderungen reagieren und haben eine stärkere lokale Verankerung. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Förderung von Innovationen.
Bürokratische Hürden, ein erschwerter Zugang zum Kapitalmarkt, die Konkurrenz durch größere Unternehmen und der Fachkräftemangel sind einige der Herausforderungen, mit denen KMU zu tun haben.