Der Begriff Green Logistics, auch Grüne Logistik genannt, beschreibt Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen, um ihre logistischen Prozesse hinsichtlich Nachhaltigkeit zu optimieren.
Sämtliche Strategien, die Umweltauswirkungen des Logistiknetzes eines Unternehmens minimieren, werden als Grüne Logistik bzw. Green Logistics bezeichnet. Im Zuge dieser nachhaltigen Logistik sollen Strategien, Systeme und Prozesse optimiert werden, um eine umweltfreundliche und ressourceneffiziente Vorgehensweise zu schaffen. Dadurch wird die Effizienz in der Lieferkette gesteigert und gleichzeitig der ökologische Fußabdruck reduziert.
Green Logistics nutzt verschiedene Maßnahmen und Ansätze. Zum Einsatz kommen zum Beispiel alternative Kraftstoffe wie Elektro- und Wasserstoffantriebe, Optimierung von Routen bei Transporten oder die Kombination von Transportarten. Dadurch sollen u.a. CO2-Emissionen reduziert werden. Es gibt eine Vielzahl von Lösungen, um effiziente Logistik und nachhaltige Entwicklung zu verbinden. Erreicht wird dies durch mehr oder weniger tiefgreifende Veränderungen in der Logistik eines Unternehmens, sei es durch die Wahl der Lieferanten, der Infrastrukturen, die Optimierung der Lagerflächen oder die Automatisierung.
Einige große Unternehmen wie DHL, Hermes, UPS oder auch der Flughafen Hamburg haben den entstehenden Nutzen von grüner Logistik bereits erkannt und entsprechende Maßnahmen umgesetzt oder geplant. So liefert Hermes beispielsweise in London und weiteren Städten alle Sendungen an Endkunden grundsätzlich mit Elektrofahrzeugen aus, um 100 % emissionsfrei zu sein.
Die Logistik hat im Vergleich mit anderen Wirtschaftszweigen bislang wenig im Bereich Nachhaltigkeit getan. Grund dafür sind Herausforderungen der Branche wie zum Beispiel zunehmendes Onlineshopping einhergehend mit höherem Lieferaufkommen, die Abhängigkeit des Güterverkehrs von fossilen Brennstoffen und die Strukturen hinter den Kulissen: Kunden fordern auf der einen Seite Nachhaltigkeit, auf der anderen Seite aber auch Lieferzeiten von unter 24 Stunden - ein nicht einfach umsetzbarer Konflikt. Weiterhin ist eine ökologieorientierte Logistik mit hohen Investitionskosten verbunden, die nicht jedes Unternehmen von heute auf morgen bereitstellen kann.
Immer mehr Verbraucher fordern nachhaltige Produkte und Prozesse. Der Klimawandel und die Ressourcenknappheit sind ebenfalls Treiber der Green Logistics. Gesetzliche Vorgaben, darunter zum Beispiel das Lieferkettengesetz, schreiben Unternehmen Regeln bzgl. Nachhaltigkeit und Transparenz vor. Durch Green Logistics können Abfallproduktionen, Umweltverschmutzungen und Lärmbelästigung reduziert werden.
Die größten Herausforderungen umfassen hohe Anfangsinvestitionen in nachhaltige Technologien, die Anpassung bestehender Infrastrukturen und die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Zudem erfordert die Implementierung von Green Logistics eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stakeholdern.
Grüne Logistik kann auch von KMU umgesetzt werden. Möglich Ansätze sind zum Beispiel die Nutzung von Kooperationen in Logistiknetzwerken, umweltfreundliche Verpackungen oder lokale Lieferketten für verkürzte Transportwege.
Wie erfolgreich die Umsetzung von grüner Logistik ist, kann durch verschiedene KPIs (Key Performance Indicators) gemessen werden, darunter die Reduzierung von CO2-Emissionen, der Energieverbrauch pro Transporteinheit und die Recyclingrate von Verpackungsmaterialien. Auch Zertifikate und Auszeichnungen für nachhaltiges Management können Indikatoren für erfolgreiche Green Logistics sein.