E-Procurement, zu Deutsch elektronische Beschaffung, bezeichnet den elektronischen Einkauf von Waren und Dienstleistungen über das Internet sowie über andere Kommunikations- und Informationssysteme. Zudem werden alle Daten und Informationen rund um die Beschaffung auf einer Plattform gesammelt.
E-Procurement bezeichnet den Prozess der durchgängigen elektronischen Beschaffung. Das bedeutet, dass alle Prozesse der Beschaffung auf elektronischem Wege abgewickelt werden. Zur elektronischen Beschaffung gehören alle Tätigkeiten von Versorgung mit Materialien, Einkauf, Dienstleistungen, Lieferantenkommunikation bis hin zur Disposition und dem Wareneingang.
Systeme zur Unterstützung des Beschaffungsprozess sind oftmals KI-gestützte Plattformen. Die KI plant basierend auf bestehenden Informationen und liefert daraus resultierend Bestellvorschläge. Eine E-Procurement-Software ist in der Lage, aufwendige oder langwierige Prozesse des Einkaufs wie z.B. die Kommunikation zwischen Lieferanten und Unternehmen, Rechnungen und sonstige Verwaltung, zu steuern, kontrollieren, optimieren oder auch zu automatisieren. Das entlastet sämtliche Kapazitäten, die durch den Prozess des Einkaufs vereinnahmt sind. Die E-Procurement-Plattform wird für den Datenaustausch mit der ERP-Software des Unternehmens verbunden. Alle Informationen rund um den Beschaffungsprozess stehen auf der Plattform digital und gesammelt zur Verfügung. Es gibt unterschiedliche Arten von Software, die die Beschaffung unterstützen.
Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten der E-Procurement-Systeme:
Bei einem geschlossenen System kommunizieren ausschließlich zwei Unternehmen miteinander. Die Unternehmen sind über die E-Procurement-Systeme miteinander verbunden und können darüber ihre Geschäfte abschließen. Gleichzeitig bringt die Variante des geschlossenen Systems einen hohen Arbeitsaufwand mit sich, da die Schnittstellen der Unternehmen aneinander angepasst werden müssen.
Insbesondere Großhändler nutzen die Form des halboffenen E-Procurements. Bei dieser Form des E-Procurements ist das System auf Lieferantenseite in das interne Netz eingebunden. Das halboffene System bietet zwei verschiedene Funktionen:
Offene Systeme enthalten Kataloge verschiedener Lieferanten, daher nennt man diese auch Katalogsysteme. Insbesondere bei indirekten Gütern findet offenes E-Procurement seinen Gebrauch. Dieses System ist meist asynchron und per Internet miteinander verbunden.
Zudem wird ebenfalls darin unterschieden, wer die digitale Lösung zum Einkauf betreibt:
Bei sogenannten Lieferantensystemen sind die Lieferanten die Anbieter, an die sich die Unternehmen i.d.R. anpassen müssen. Voraussetzung unternehmensseitig ist lediglich eine VPN-Verbindung. Diese Art von E-Procurement-Systemen lassen sich darüber hinaus einfach mit dem eigenen ERP-System verbinden.
Bei Beschaffersystemen definiert der Abnehmer individuell die technischen Anforderungen für das Bestellsystem. Größere Unternehmen entwickelten für ihren Datenaustausch ein standardisiertes Datenaustauschformat. Dies stellte jedoch oft kleinere Lieferanten vor ein nahezu unlösbares Problem, da die Implementierung dieser Formate oft erhebliche Investitionskosten mit sich bringen.
Für den elektronischen Einkauf wird von einem unabhängigen Betreiber eine Plattform für Lieferanten und Unternehmen bereitgestellt.