Der Begriff Customer Journey beschreibt die Etappen eines potenziellen Kunden vom ersten Kontakt bis hin zum Kauf eines Produktes.
Die Customer Journey (wörtlich übersetzt: "Kundenreise") beschreibt den Prozess, den ein Kunde vom ersten Kontakt mit einem Artikel bis hin zum Kauf durchläuft. Der Kauf geschieht häufig nicht direkt. Zuvor kommt der Kunde wiederholt mit dem Produkt oder dem Unternehmen in Kontakt, bevor er schließlich eine Kaufentscheidung trifft. Während der Kunde die verschiedenen Phasen der Journey durchläuft, wird versucht, möglichst viele Customer Touchpoints (= Kontaktpunkte) mit dem potenziellen Kunden zu schaffen. Damit wird eine optimale Customer Experience und folglich eine hohe Kundenzufriedenheit sichergestellt. Dies kann mithilfe verschiedener Marketing-Maßnahmen, beispielsweise Online Marketing oder E-Mail Marketing, optimiert werden.
Die Dauer einer Customer Journey ist nicht festgelegt. Sie reicht vom Start bis zur Durchführung einer bestimmten Zielhandlung. Zielhandlung kann zum Beispiel der Kauf eines Produktes sein. Je nach Produkt und Person kann die Entscheidung nur einige Stunden dauern und es reicht die Nutzung von einem oder zwei Touchpoints. Für andere Artikel wiederum werden viel mehr Touchpoints benötigt und es dauert Tage bis zum Kauf.
In den meisten Fällen kommt ein Kunde mehrmals mit einem Produkt oder einer Marke in Kontakt, bevor er sich schließlich dazu entscheidet, zu handeln bzw. zu kaufen. Diese Kontaktpunkte werden als sogenannte Touchpoints bezeichnet. Touchpoints lassen sich auf alle verschiedenen Phasen der Customers Journey verteilen. Der Kunde durchläuft in der Customer Journey den Sales Funnel, wo die Journey als normaler Webseitenbesucher startet. Sobald der Webseitenbesucher seine Daten angegeben hat, beispielsweise durch Ausfüllen eines Newsletters, durchläuft dieser die nächste Phase des Funnels und konvertiert zum Lead. Sind der Kontakt und die Absichten des Webseitenbesuchers bekannt, bezeichnet man diesen als Marketing Qualified Lead. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich der Lead zum Kauf entscheidet, wird dieser nun als Kunde bezeichnet.
Der Begriff Customer Journey wurde vor allem im Marketing geprägt und traditionell mit dem sogenannten AIDA-Modell veranschaulicht. Das AIDA-Modell stammt aus dem Jahr 1898 und wurde damals vom US-amerikanischen Werbestratege Elmo Lewis entwickelt. Ihm zufolge besteht die Customer Journey in der Regel aus vier Phasen.
Modernere Modelle ergänzen AIDA um eine fünfte Phase mit dem S für "Satisfaction", da die Zufriedenheit nach dem Kauf ein wichtiger Aspekt in der Kundenbindung und die Journey so gesehen nach dem Kauf noch nicht vorbei ist.
Die Buyers Journey und die Customer Journey laufen sehr ähnlich ab. In der Buyers Journey gibt es die sogenannte Buyer Persona, eine halbfiktive Darstellung eines Kunden, welche auf einer Customer-Journey-Analyse beruhen. Durch Tracking von Kunden, Umfragen und Social Media Analysen lässt sich das Käuferverhalten des optimalen Kunden erkennen und dadurch eine halbfiktive Buyer Persona konstruieren. Diese sollen möglichst realitätsnah die potenziellen Kunden repräsentieren. Auf diese Weise lässt sich die Reise der Personas optimal rekonstruieren und die nächsten Schritte in den einzelnen Phasen einfacher nachzuvollziehen.
Sobald der Customer die Entscheidung getroffen hat, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, beginnt die Customer Journey. Die Buyers Journey und die Customers Journey sind eng miteinander verknüpft und überschneiden sich in vielen Punkten. Auch in der Buyers Journey sollte man möglichst viele Touchpoints mit dem Kunden schaffen, da dieser Prozess mit der Kaufentscheidung noch nicht endgültig abgeschlossen ist. Es gilt, den Kunden nach seiner Kaufentscheidung weiterhin von seinem erworbenen Produkt zu überzeugen, damit eine positive Experience und User Journey erhalten bleiben.
Um möglichst viele Websitebesuchern zu Kunden zu konvertieren, sollte man vorab ein Customer Journey Modell aufstellen. Dies erreicht man am besten, indem man eine Social Media Analyse durchführt und Kunden nach ihrer Journey und Customer Experience befragt. Mit Customer-Journey-Tracking bietet sich die Möglichkeit, genau nachzuvollziehen wie sich der Nutzer auf der Website verhält und ob die Online Marketing Maßnahmen ihre Wirkung erzielen. Auf Basis dieser Informationen lässt sich das gesamte Marketing verbessern, weil die einzelnen Touchpoints gezielter gesetzt werden können. Da heutzutage fast alles online und digital abläuft, legen viele Unternehmen den Schwerpunkt auf Online-Werbung und entsprechendes Online Marketing auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen. Dies können zum Beispiel Anzeigen auf Google oder gezieltes E-Mail Marketing sein, bei dem User spezifizierte Mails in Form von Newslettern erhalten. Der Content eines Unternehmens sollte stets zu den Problemstellungen einzelner Kunden passen und deren Bedürfnisse befriedigen, denn nur so setzt der Customer seine Reise fort. Es ist wichtig in der Awareness-Phase zu reagieren, da sich hier die beste Möglichkeit bietet, mit Content Marketing zu arbeiten, da sich der User noch in der Überlegphase befindet, und man in dieser Phase mithilfe angepasstem Content besonders viel Überzeugungsarbeit leisten sollte. Hier sollten Unternehmen besonders viele Touchpoints schaffen, was ebenfalls durch Online Marketing oder digitale Anzeigen geschehen kann. Social Media und Online Marketing sollten stets eine wichtige Rolle bei der Planung der Customer Journey spielen.